Die Revolution sagt: ich war, ich bin und ich werde sein!
Non spegni il sole se gli spari adosso! –
Die Sonne wird nicht ausgelöscht, indem auf sie geschossen wird!
Wir haben die kämpferischen Tage, während denen wir gemeinsam unsere Widersprüche gegen das Treffen der G20 und unsere Wut über die kapitalistische Barbarei auf die Strassen Hamburgs trugen, in guter Erinnerung. Diese Tage reihen sich ein in eine lange Geschichte des Widerstandes gegen die Herrschenden und ihre Gipfeltreffen, wo sie die Welt untereinander aufteilen wollen und Ausbeutung, Unterdrückung und Umweltzerstörung koordinieren.
Auch die Kämpfe auf den Strassen Genuas im Jahr 2001 sind Teil dieser Geschichte des Widerstandes, an die wir uns immer erinnern werden. Wie vor wenigen Jahren in Hamburg, stellten sich auch damals unzählige Menschen entschlossen gegen das Treffen der G8.
Einer von vielen Militanten war Carlo Giuliani, der im Strassenkampf von den Bullen ermordet wurde. Die Mörder haben Carlo auf offener Strasse erschossen und seinen leblosen Körper mit ihrem zurücksetzenden Fahrzeug überrollt. Den Abzug hat ein einzelnes Bullenschwein gedrückt, doch das Blut klebt auch an den Händen der Anzugsträger des Gipfeltreffens, als Vertreter der bürgelichen Herrschaft. Verantwortlich ist letztendlich der Staat, der zur Aufrechterhaltung der kapitalistischen Ausbeutung zu allen Mitteln greift. So ist es nicht besonders erstaunlich, dass der kapitalistische Staat seine eigenen Versprechen bürgerlicher Gerechtigkeit nicht einhält und die Bullen nie zur Rechenschaft gezogen wurden.
Heute, am 20. Juli, jährt sich aber nicht nur der Todestag von Carlo zum zwanzigsten Mal. Es ist auch der Jahrestag des Suruç-Massakers. Damals, vor 6 Jahren, schickte der IS einen Selbstmordattentäter an eine Versammlung von revolutionären Jugendlichen. Sie wollten nach Kobane, um dort beim Wiederaufbau dieser Stadt zu helfen, die dem IS erfolgreich Widerstand geleistet hatte. Wie der Mord an Carlo Giuliani wurde auch dieses Attentat mit 33 Toten und mehr als 100 Verletzten nie aufgeklärt. Auch in diesem Fall handelte der Attentäter im Dienste der Herrschenden, namentlich der faschistischen AKP-Regierung.
Das sind nur zwei von unzähligen Beispielen für die blutige Unterdrückung des Widerstandes gegen die herrschende Ordnung. Wir wissen, dass der kapitalistische Staat ein Klassenstaat ist. Er hat unsere Interessen nie vertreten und wird dies auch nie tun. Für diese müssen wir selber einstehen und dabei auf unsere eigene Stärke bauen. Ob die Schauplätze dieser Kämpfe die Strasse oder unsere Köpfe und Gedanken sind - unsere Geschichte müssen wir in die eigenen Hände nehmen.
Es liegt an uns, die Erinnerung an vergangene Kämpfe, an die Siege und Niederlagen im Kampf gegen Faschismus, Unterdrückung und Ungerechtigkeit und an die vielen Menschen, die für unsere Ideale und Träume ihr Leben liessen, aufrecht zu erhalten. Carlo Giuliani ist einer dieser Menschen. Er ist einer von uns und in unseren Kämpfen lebt er weiter. Denn Erinnern heisst Kämpfen. Carlo vive!
Figli della stessa rabbia!
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